[Vermessung]
Eine häufig verwendete Regel zum Anpassen eines Polygonzugs, die voraussetzt, dass die Genauigkeit der Winkel oder Richtungen der Genauigkeit der Entfernungen äquivalent ist. Diese Regel verteilt den Abschlussfehler über den gesamten Polygonzug, indem die Nordwerte und Ostwerte jedes Polygonzugpunktes proportional zur Entfernung vom Anfang des Polygonzugs geändert werden. Genauer ausgedrückt: Für jeden Punkt wird ein Korrekturfaktor als Summe der Entfernungen entlang des Polygonzuges vom ersten Punkt zum gewünschten Punkt berechnet und durch die Gesamtlänge des Polygonzuges dividiert. Der Korrekturfaktor an jedem Punkt wird mit dem Gesamt-Abschlussfehler multipliziert, um den Betrag der Fehlerkorrektur, der auf die Koordinaten des Punktes verteilt wird, zu erhalten. Die Kompassregel wird auch als Bowditch-Regel bezeichnet, die nach dem amerikanischen Mathematiker und Navigator Nathaniel Bowditch (1773-1838) benannt wurde.