PROBLEM
Wenn bei der Digitalisierung einer neuen Linie in einer Feature-Class, die Teil eines Netzwerk-Datasets ist, die neue Linie eine andere Linie im Mittelpunkt (oder in einem anderen Punkt als einem Endpunkt) schneidet, wird die geschnittene Linie geteilt.
Aufgrund der Teilung sind Attribute der geteilten Straßensegmente möglicherweise fehlerhaft.
In ArcMap 10.x und ArcGIS Pro 1.3 oder früher wurde die Netzwerk-Dataset-Konnektivität nach Aktualisierungen mit den Quell-Feature-Classes allein vom Benutzer verwaltet. Wenn ein Netzwerk-Dataset für eine Quell-Feature-Class die Konnektivität Endpunkt verwendet hatte, bestand zwischen Straßensegmenten, die über einen Mittelpunkt verbunden waren, keine Konnektivität. Das bedeutete, dass dieser Schnittpunkt von Routen nicht verwendet wurde, was eine fehlerhafte Route oder eine Fehlermeldung zur Folge hatte, die besagte, dass keine Route gefunden wurde.
Um dieses Problem zu beheben, mussten die Linien manuell geteilt und die Attribute neu berechnet werden, sodass alle Straßensegmente an Endpunkten verbunden wurden oder die Konnektivität Beliebiger Stützpunkt verwendet wurde, wodurch jedoch neue Probleme auftreten konnten.
Mit ArcGIS Pro 1.4 wurde ein neues Verhalten implementiert, mit dem die Bearbeitungsvorgänge für Netzwerk-Datasets optimiert wurden. Die Bearbeitungswerkzeuge erkennen, wenn ein Benutzer Features bearbeitet, die Teil eines Netzwerk-Datasets sind, und sie kennen die Konnektivitätsregel des Netzwerk-Datasets. Daher wurden bestimmte Änderungen vorgenommen, um die Konnektivität sicherzustellen. Bei Verwendung der Konnektivitätsregel "Endpunkt" werden bestehende Features und Kanten automatisch geteilt, wenn sie von einem neuen Feature an einem Mittelpunkt oder an einem anderen Punkt, bei dem es sich nicht um einen Endpunkt handelt, gefangen werden.
Die Attributierung der neuen Straßensegmente hängt zum einen davon ab, ob für das Feld eine Domäne übernommen wird, und zum anderen davon, was die Vereinigungs- und Teilungsmethoden für diese Domäne vorgeben. Wenn an die Felder keine Domänen angefügt wurden, wird der Wert aus den ursprünglichen Straßensegmenten in den geteilten Segmenten dupliziert.
In ArcGIS Pro 1.4 und höher werden Linien geteilt, die Teil von Netzwerk-Datasets mit der Konnektivität "Endpunkt" sind, um die Konnektivität zwischen Kanten beizubehalten. Wenn Sie eine Gruppenvorlage verwenden, um einen neuen Benutzerknoten mit der Konnektivitätsregel Override zu platzieren, wird am Schnittpunkt eine Konnektivität eingerichtet und es wird verhindert, dass die Straße geteilt wird.
Um die Konnektivität an Stellen einzurichten, an denen Kanten-Konnektivitätsregeln ansonsten nicht zulässig sind, kann ein Benutzerknoten mit der Konnektivitätsregel "Override" verwendet werden. Wenn eine Junction-Feature-Class mit vom Benutzer erstellten Knoten mit der Konnektivitätsregel "Override" in der Konnektivitätsgruppe eingerichtet wird, der auch die Straßenlinien-Feature-Class angehört, kann die Konnektivität eingerichtet werden, ohne dass die Straßenlinien geteilt werden müssen. Weitere Informationen zur Konnektivitätsregel "Override" und zu Konnektivitätsgruppen finden Sie im Artikel Konnektivität in der ArcGIS-Webhilfe. Für die Konnektivität muss ein Stützpunkt in der bestehenden Linie vorhanden sein, damit nicht eine Kante, sondern ein Stützpunkt von der neuen Linie gefangen wird.
Um die Straßenlinien-Feature-Class mit der Junction-Feature-Class mit vom Benutzer erstellten Knoten vom Typ "Override" zu kombinieren, kann eine Gruppenvorlage erstellt werden. Auf diese Weise wird jedes Mal, wenn ein Straßenliniensegment erstellt wird, das eine andere Straßenlinie schneidet, in der bestehenden Linie ein Stützpunkt erstellt und an diesem Schnittpunkt ein Knoten vom Typ "Override" eingefügt und so die Konnektivität hergestellt.
Es wird empfohlen, ein Projekt für die Bearbeitung des Netzwerk-Datasets zu erstellen, da die Gruppenvorlage im Projekt gespeichert wird.
In den folgenden Anweisungen wird beschrieben, wie eine Gruppenvorlage für Straßenlinien und Knoten vom Typ "Override" eingerichtet wird.
Hinweis: Wenn eine Junction-Feature-Class vom Typ "Override" bereits als Netzwerkquelle vorhanden ist, fahren Sie mit Schritt 6 fort.
Hinweis: Seit Juli 2017 müssen ArcGIS Pro-Benutzer ArcMap oder ArcCatalog zum Hinzufügen von Netzwerkquellen verwenden, da diese Funktionalität noch nicht verfügbar ist.
Hinweis: Wenn keine Gruppenvorlage verwendet wird, um die Teilung von Linien zu vermeiden, müssen nach der Teilung der Linien andere Attribute und Features festgelegt werden. Die Teilung der Linien kann sich möglicherweise auf andere Teile des Netzwerk-Datasets auswirken. Kantenübergang-Features, Straßenzeichen-Features und historische Verkehrsdaten stellen mithilfe der EdgeID eine Verknüpfung mit dem Netzwerk-Dataset her. Wenn eine Linie geteilt wird, wird auch die Kante geteilt. Beim Teilen einer Kante behält ein Teil die ursprüngliche EdgeID, während der andere Teil eine neue EdgeID erhält. Wenn eine Kante geteilt wird, die mit einem Kantenübergangs-Feature, einem Straßenzeichen-Feature oder den historischen Verkehrsdaten verknüpft ist, müssen Kantenübergangs-Feature, Straßenzeichen-Feature und historische Verkehrsdaten aktualisiert werden, damit die richtigen EdgeIDs verwendet werden. Ausführliche Informationen zum Korrigieren eines Kantenübergang-Features zur Verwendung einer neuen EdgeID finden Sie unter Ändern der Kanten-Reihenfolge eines Kantenübergang-Features. Um zu verhindern, dass die Attributierung von Straßensegmenten falsch zugewiesen wird, können in der Geodatabase Domänen eingerichtet und für die jeweiligen Felder übernommen werden. Wenn für die Felder Domänen übernommen werden, können beim Teilen der Straßen die Teilungs- und Vereinigungsmethoden der Domäne verwendet werden. Ausführlichere Informationen finden Sie unter Teilungs- und Vereinigungsmethoden.
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