Häufig gestellte Frage (FAQ)
Australien ist auf dem Weg zu einem neuen Koordinatensystem, dem Geocentric Datum of Australia 2020 (GDA2020), um ein robusteres, genaueres und leistungsfähigeres geodätisches Datum zu schaffen, das enger an globalen Positionsbestimmungssystemen wie GNSS ausgerichtet ist. Damit wird gewährleistet, dass Industrie, Wissenschaft und Öffentlichkeit in Australien sich selbst und ihre Daten genauer ausrichten können.Das neue Datum GDA2020 wurde durch Geoscience Australia und das Intergovernmental Committee on Survey and Mapping (ICSM) am 15. Dezember 2017 gestartet. Das aktuell vorhandene nationale geodätische Datum Geocentric Datum of Australia 1994 (GDA94) ist nicht in der Lage, die Erwartungen eines modernen technischen, über GPS-vernetzten Australiens zu erfüllen. Die australische Regierung hat 225 Millionen Dollar zugesagt, um eine Positionsbestimmung mit einer Genauigkeit von 5 bis 10 Zentimetern zu ermöglichen, was eine beträchtliche Verbesserung gegenüber der Genauigkeit von 5 bis 10 Metern, die aktuell mit GPS-fähigen Geräten erreichbar ist, darstellt.
Die Einführung von GDA2020 hat sowohl für Softwareanbieter als auch für Benutzer zusätzliche Anforderungen und Problemstellungen mit sich gebracht. Esri und Esri Australia haben eng mit ICSM und Geoscience Australia zusammengearbeitet, um zu gewährleisten, dass ArcGIS-Softwareprodukte die neuen Definitionen unterstützen. Mit der Bereitstellung von ArcGIS Pro 2.2 und ArcGIS 10.6.1 unterstützt Esri jetzt vollständig GDA2020 und die GDA2020 NTv2-Transformationsgitterdateien (National Transformation version 2) ohne Vorbereitungs- oder Anpassungsaufwand für den Nutzer.
Die Einführung eines neuen Koordinatensystems wirkt sich auf alle Bereiche der Software aus. Die Unterstützung von Esri für GDA2020 wurde parallel zur Veröffentlichung des Koordinatensystems und der zugehörigen Transformationsmethoden schrittweise hinzugefügt.
Hinweis: GDA2020 wird in früheren Versionen von ArcGIS mit Ausnahme der Dienstprogrammversion ArcGIS 10.2.1 nicht unterstützt.
GDA1994-GDA2020-Transformation
Eine geographische Transformation ist eine mathematische Operation, die die Koordinaten eines Punktes in einem geographischen Koordinatensystem in die Koordinaten desselben Punktes in einem anderen geographischen Koordinatensystem konvertiert. Eine gitterbasierte Transformationsmethode kann kleine Änderungen zwischen zwei geographischen Koordinatensystemen sehr genau modellieren. Gitterdateien können ziemlich groß sein. ICSM hat zwei nationale 2D-Transformationsgitter wie folgt veröffentlicht:
Wegen ihrer Größe sind diese Gitternetze als separate Installation über "My Esri" für ArcGIS 10.6.1 und ArcGIS Pro 2.2 verfügbar. Sie sind auch direkt auf der GitHub-Website für ICSM verfügbar.
Wenn mit einer unterstützten Version gearbeitet wird und die NTv2-Transformationsgitter installiert wurden, sind drei Methoden der Transformation zwischen GDA1994 und GDA2020 verfügbar:
Da die Software nicht mit Gitterdateien bereitgestellt wird, ist in ArcGIS, solange die Gitterdateien noch nicht in die Produktverzeichnisse geladen wurden, nur die Ähnlichkeitstransformation mit sieben Parametern verfügbar. Der Benutzer muss sicherstellen, dass eine geeignete Transformationsmethode auf den Karten- oder Datenrahmen angewendet wird, wenn GDA94-Daten in einem GDA2020-Datenrahmen angezeigt werden oder umgekehrt. Die Methoden der Transformation geographischer Koordinatensysteme sind in den folgenden Abbildungen dargestellt:
Web-GIS zeigt standardmäßig Daten in WGS 1984 Web Mercator (Auxiliary Sphere) mit Daten an, die häufig on-the-fly in der Web-Projektion projiziert werden, um eine Ausrichtung mit der Grundkarte und eine Anpassung an die globale Projektion zu erreichen. GDA94 und WGS84 sind im Allgemeinen mit nur geringer Auswirkung auf die Positionsgenauigkeit gegeneinander austauschbar. Mit der Modernisierung des australischen Datums auf GDA2020 gibt es leider keine definitive Beziehung zwischen GDA2020 und WGS84. Dies führt dazu, dass eine Transformation zwischen GDA2020 und WGS84 einen Fehler von 3 Metern oder mehr aufweist.
Daten in der Webkartenumgebung können mit Esri Grundkarten und Webszenen und sonstigen WGS84-basierten Daten angezeigt werden. In den meisten Fällen stellt dies kein Problem dar, da die generischen Grundkarten-Daten aus vielen Quellen mit variierenden Positionsgenauigkeiten abgeleitet werden.
Aus Sicht der Benutzerdaten gibt Esri Australia die folgenden Empfehlungen:
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